« Die kostengünstige Alternative für echte Profis! »
Immer wieder gab es in den vergangenen Jahrzehnten herausragende Röhrenamps, die durch ihren hervorragenden Sound begeisterten und teilweise ganze Musikgenres prägten – Fender Tweed, Black Face, Plexi und Co. haben die Musikgeschichte verändert. Leider lassen sich diese Klassiker heute nur noch gegen gigantische Summen erwerben, denn Klang und Feeling alter Röhrenamps sind nur schwer zu ersetzen. Doch es gibt eine Alternative zum mittelgroßen Kleinkredit: Einen Amp im Eigenbau herstellen und nach den eigenen Wünschen anpassen. Heute geht es um DIY-Kits, Röhrenverstärkerbau und alles, was dazugehört!
Röhrenverstärker im Eigenbau – was ist möglich?
Zwar sind Verstärker auf Röhrenbasis analoge Geräte mit einer überschaubaren Technik, dennoch ist der komplette Eigenbau eines Verstärkers eine echte Herausforderung. Mit der notwendigen Gelassenheit, dem richtigen Equipment und einer gehörigen Portion Wissen lassen sich jedoch hervorragende Ergebnisse erzielen. Wir zeigen drei Möglichkeiten auf.
Röhrenverstärker im Eigenbau – umfangreiche Restaurationen
Die erste, am wenigsten “technische” Variante ist die umfangreiche Restauration eines defekten, alten Gerätes. Der Vorteil liegt auf der Hand: Die Baupläne der alten Originale liegen im Netz offen, viele Youtube-Videos lassen sich zur Reparatur der alten Schätze finden. Mit den richtigen Ersatzteilen stellen kundige Laien vermeintlich schrottreife Amps wieder her. Allerdings ist dieser Fakt auch an den Verkäufern nicht unbemerkt vorbeigegangen: Die Preise, auch für stark defekte Geräte, steigen kontinuierlich. Ein weiterer, oft gravierender Nachteil ist, dass viele alte Defektgeräte bereits den ein oder anderen missglückten Reparaturversuch hinter sich haben. Je nach Ansatz können dabei wertvolle Originalteile entfernt, verändert oder zerstört worden sein. Die Analyse eines defekten Gerätes kann nur vom Profi vorgenommen werden!
Röhrenverstärker im Eigenbau – kompletter Neubau
Die anspruchsvolle Herangehensweise dürfte wohl der komplette Neubau sein. Hierbei werden sämtliche Parts des Amps von Hand ausgewählt, Chassis gebaut und bezogen, Röhrenfassungen ausgewählt und die komplette Elektronik der Parts selbst entworfen. Klar – so entstehen echte Individualisten unter den Röhrenamps. Doch besonders beim Komplettbau kommt es immer wieder zu kleinen, aber entscheidenden Fehlern. Falsch oder schlecht aufeinander abgestimmte Komponenten harmonieren nicht so, wie sie sollen. Chassis genügen den Ansprüchen des harten Bühnenlebens nicht oder Lautsprecher wollen einfach nicht klingen.
Schnell verschlingen solche Projekte ein enormes Budget – leider, ohne am Ende einen entsprechenden Gegenwert zu präsentieren.
Röhrenverstärker im Eigenbau – TAD Amp-Kits
Wer sich nicht an einen kompletten Eigenbau wagen möchte und auch nicht auf ein gut erhaltenes Altgerät warten möchte, dem bietet Tube Amp Doctor eine großartige Alternative an: Die TAD Amp-Kits!
Mit handverlesenen, aufeinander abgestimmten Parts, höchster Qualität und in Anlehnung an die größten Namen der jüngeren und älteren Röhrenamp-Geschichte kommen die TAD Amp-Kits mit allem, was für einen echten Boutique Amp benötigt wird. Die Kits werden bei TAD sorgfältig am Original orientiert ausgewählt und zu unterschiedlichen Sets zusammengestellt. Je nach Bedarf kommt von der kleinsten Schraube bis zum Chassis alles mit, was ambitionierte DIYer brauchen, um ihren Röhrenamp zu kreieren. Klar, wir sind parteiisch. Aber dennoch: Mit den Kits bietet sich eine einmalige Gelegenheit für technisch begabte Gitarristen. Daher kümmern wir uns im weiteren Verlauf dieses Artikels um die Arbeit rund um die TAD Kits und beleuchten, für wen ein Eigenbau geeignet ist, welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen und auch, welche Varianten der Kits angeboten werden.
Für wen eignen sich die Kits vom Tube Amp Doctor?
Um einen Röhrenamp komplett selbst zu bauen, muss man zwar kein Elektrotechniker sein – ein gewisses Grundwissen ist jedoch definitiv Voraussetzung. Für die einzelnen Arbeitsschritte werden unterschiedliche Fähigkeiten benötigt, die unbedingt vorher erlernt werden sollten. Denn: Wer seinen ersten Lötpunkt am Röhrenverstärker setzt, kann am Ende nicht mit einer perfekt verdrahteten Elektronik rechnen. Neben all den technischen Skills brauchen alle, die ihren Verstärker nicht kaufen, sondern bauen wollen, auch ein Gespür für Sound und Haptik. Der allergrößte Teil der Faszination alter, hochwertiger Röhrenamps geht schließlich vom Klang und Feeling der Amps aus.
Wir empfehlen vor einem großen Projekt, wie dem Aufbau eines Amp-Kits von TAD, sich ausgiebig mit dem Original auseinanderzusetzen: Der gewünschte Sound sollte im Ohr, die Reaktionsgeschwindigkeit des Amps in der Hand sein, um den eigenen Verstärker perfekt zu optimieren. Daher empfehlen wir den Eigenbau nur für erfahrene Techniker, die auch über eine gehörige Portion an musikalischer Erfahrung verfügen – nicht umsonst heißt es, dass Röhrenverstärker “leben”: Die perfekte, technische Kopie eines Amps allein bringt nicht immer den gewünschten Charakter.
Welche Voraussetzungen sollten vorliegen, um ein Amp Kit aufzubauen?
Für den perfekten Sound sollte die Arbeit am Röhrenamp so professionell wie möglich durchgeführt werden. Wir haben eine Liste aufgestellt, was für das Projekt unabdingbar ist:
Werkzeuge für den Eigenbau
Um das DIY Kit in einen Röhrenverstärker zu verwandeln, benötigt es einiges an technischem Equipment für Amps:
- Schraubendreher, Schraubenschlüssel, Zangen, Feilen, Hämmer und Co.
- Lötstation mit hochwertigem Lötkolben, “Dritter Hand” und Zubehör
- Messgeräte zum Einmessen der Elektronik
- Isolierband, Kleber, Farbe – je nach Bedarf
Die richtige Örtlichkeit für den Eigenbau
Aus über 200 Einzelteilen einen Amp zu bauen, geschieht nicht an einem Nachmittag. Daher gibt es einige Tipps, die bei der Auswahl der richtigen Werkstatt-Örtlichkeit bedacht werden sollten:
- Ruhige, ungestörte Arbeitsumgebung
- Staubfreie, helle Arbeitsstelle
- Große Arbeitsfläche mit der Möglichkeit, alle Parts sortiert zu lagern
Persönliche Voraussetzungen für den Eigenbau
Werkzeug und Arbeitsfläche sind vorbereitet? Ok, dann muss noch die letzte Liste abgehakt werden, damit es losgehen kann – was sind die persönlichen Voraussetzungen, um das Projekt DIY-Verstärkerbau anzugehen?
- Erfahrung im Umgang mit technischen Geräten
- Beachten von Sicherheitsregeln im Umgang mit hoher Spannung
- Sicherer Umgang mit Lötkolben und Messgeräten
- Geduld, Ruhe und Experimentierfreude
All das ist vorhanden? Dann kann es losgehen!
Die Amp-Kits von TAD
TAD bietet eine Vielzahl an speziell zusammengestellten Amp-Sets an, die sich in Optik und Klang möglichst eng am Original halten. Die unterschiedlichen Bausätze bieten dabei die Möglichkeit, große Sounds zu einem verhältnismäßig kleinen Preis zu erstehen. Je nach persönlichem Geschmack und der verfolgten Sound-Idee bietet TAD verschiedene Modelle als Set an:
- Tweed Style
- Blackface Style
- Brownface Style
- Plexi Style & Plexi Style Bass
Alle Verstärkerbausätze bieten hochwertige Komponenten und bringen den typischen Vibe der jeweiligen Baureihen authentisch rüber. Vorgealtertes, mit Nitrolack behandelter Tweed, Keramikfassungen, Cloth-Wire und Orange Drop Kondensatoren – alles vom Allerfeinsten und frisch aus dem TAD-Lager!
Übrigens: Die fertig aufgebauten Amp-Kits lassen sich auch als Verstärker kaufen – es muss also nicht zwingend DIY sein!
Röhrenverstärker im Eigenbau – Fazit
Ob kompletter Eigenbau, Restauration eines alten Verstärker oder der Aufbau eines hochwertigen Amp-Kits von TAD: Der Eigenbau eines Röhrenverstärkers ist nichts für technische Laien.
Wer sich jedoch mit den Grundsätzen der Verstärkertechnik auseinandergesetzt hat, das notwendige musikalische Know-how mitbringt und die richtigen Voraussetzungen für die Arbeit mit dem Kit hat, kann mit einem selbstgebauten Verstärker das Nonplusultra des eignen Klangs erreichen! Einen Verstärker kaufen kann schließlich jeder.
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Bildquellen:
Schaltplan, Röhren und Lötkolben: © SirChopin – stock.adobe.com
Hände eines Gitarrenspielers : © Oleksii- stock.adobe.com